Unterschlüpfe
Gärten gehören zu den wichtigsten Rückzugsgebieten der Igel. Mit einfachen Mitteln lassen sich dort Tagesschlaf- und Überwinterungsplätze für den stacheligen Besucher herrichten.
Asthaufen und Laubhaufen
Diese Haufen bieten Nahrungstiere und Unterschlüpfe. Damit sich kein Wasser ansammelt, dürfen sie nicht in einer Mulde angelegt werden. Äste und Reisig werden an einem schattigen, ruhigen Ort so aufeinander geschichtet, dass Bereiche mit verschieden großen Zwischenräumen entstehen und Igel sich in den Hohlräumen verkriechen können. Der Haufen sollte mind. 0,5m hoch sein und einen Durchmesser von 1,5m haben. Zuunterst sollte man trockenes Laub oder Heu als Nistmaterial einbringen.
Komposter
Im Kompost finden Igel ein abwechselungsreiches Nahrungsangebot von vielerlei Insekten und Würmern. Der ideale Standort liegt im Halbschatten. An gekauften Kompostbehältern lässt man die Entnahmeklappe etwas offen stehen oder sägt ein ca. 10 x 10cm großes Loch hinein.
Leicht geöffnete Kompostbehälter werden von den Igeln gerne aufgesucht
Holzstapel
Dieser Unterschlupf wird auf der regenabgewandten Seite des Hauses errichtet. Auf zwei ca. 50cm auseinander parallel liegenden 15 cm dicken Stangen oder Balken wird das Holz aufgestapelt. In den Nischen kann sich ein Igel ein geschütztes Nest bauen. Es ist darauf zu achten, dass im Winter nicht alles Holz zum Heizen abgetragen und das Winterschlafnest eines Igels zerstört wird.
Holzstapel sind gut isolierte Unterschlüpfe für den Winterschlaf
Platten, Bretter, Unterbauten
An der wetterabgewandten Hauswand lehnt man Bretter oder Platten von mind. 50cm Länge und Breite an, die man am besten mit Nistmaterial hinterfüllt. Unterbauten, z. B. von Gartenhäusern oder Schuppen können mit 10 x 10 cm großen Einschlupföffnungen versehen und eventuell zusätzlich mit einem gewundenen Gang dahinter für Igel als geschützte Unterkunft zugänglich gemacht werden.
Eingang zum Unterschlupf unter einer Gartenlaube
Steine
Aus Natur- oder Ziegelsteinen können „Igelburgen“ gebaut und mit Erde und Grassoden bedeckt werden, damit sie von oben ganz zuwachsen. Der quadratische Innenraum mit einer Seitenlänge von ca. 30 - 40 cm sollte mit Stroh oder Heu ausgepolstert werden.
Igelhäuser
Es gibt zahlreiche Bauvarianten von Schlaf-, Futter- und kombinierten Häusern, die man selbst bauen oder im Handel kaufen kann. Sie werden an trockenen, geschützten Stellen im Garten aufgestellt und im Frühjahr, wenn sie nicht bewohnt sind, gründlich gereinigt.
Blick in eine Futterstelle. Durch zwei Eingänge können sich die Igel aus dem Weg gehen.
Zufütterung im Herbst und im Frühjahr
Durch die rechtzeitige Einrichtung einer Futterstelle ab Ende September erübrigt es sich oft, untergewichtige Igel in menschliche Obhut zu nehmen. Für den Futterteller eignen sich z. B. Katzendosenfutter, mit Igeltrockenfutter vermischt und /oder ungewürztes, angebratenes Rührei oder Hackfleisch.
Um das Futter vor Vögeln und Regen zu schützen, stellt man es abends in ein Futterhaus, z. B. in ein Kistchen mit zwei 10 x 10 cm kleinen Einschlupflöchern. Die Futterstelle muss immer sauber gehalten werden, um Infektionen unter den Igeln vorzubeugen. Man stellt das Futtergeschirr am besten auf Zeitungspapier, das täglich ausgetauscht wird. Futterreste beseitigt man unbedingt am nächsten Morgen.
Wenn es friert und schneit soll man die Zufütterung beenden, um die Igel nicht künstlich wach zu halten. Denn Nahrungsmangel ist ein wichtiger Auslöser für den Winterschlaf.
Das Thema Unterschlüpfe wird auch in unserem Igelgarten im Naturschutz-Zentrum Dammer Berge dargestellt.